Typ/Schiffbau: Schnellboot (VM-amtlich: Kleines Raketenschiff (KRS) innerdienstlich als Raketen-Artillerie-Schnellboot bezeichnet), Projekt 151 R bzw. 151 A (von NATO bis 1990 als BALCOM-10-Klasse bezeichnet). Initiiert aufgrund einer bei einem DDR-Besuch von Flottenadmiral der Sowjetunion Gor®shkov (sog.Maßnahme 79) beschlossenen
gemeinsamen Entwicklung eines Nachfolgetyps für die sowjetischen FK-Schnellboote der Osa-Klasse (Projekt 205) unter anfänglicher Anlehnung an die sowjetischen Tragflügel-Ujäger der Muravey«-Klasse (Projekt 206-MR). Entwurfsbearbeitung aufgrund einer 1980/81 erstellten Studie des Instituts für Schiffbautechnik Warnemünde durch Peenewerft Wolgast ab Oktober 1982. Nach Planziel von April 1980 insgesamt 20 Einheiten vorgesehen (1989 reduziert auf 18 bzw. 16 bzw. zwölf und endgültig zehn) und Bauaufträge von der Sowjetunion auf 18 bis 20 Einheiten ab 1990 (und weiterer drei aus Polen) in Aussicht gestellt. - Stahlbau, voll geschweißt, Längsspant-Flushdeck-Sektionsbauweise; MES-Anlage, vorn Deckssprung; acht Abteilungen (sog. Zwei-Abteilungsschiff), extremer Leichtbau. Aufbauten aus Leichtmetall. Seitenhöhe 4,45 m. Verhältnis L/B = 7,3. Freibordhöhe vorn/achtem 3,60/2,50 m. Verdrängung leeres Boot/normal/Überlast 310/348/389 t. Beschaffungskosten je Boot 77,1 Mio DM (Ost) geschätzt. Gesamtbaukosten 925,2 Mio DM (Ost) geplant. Seeausdauer: fünf Tage.
Maschinenanlage: Motorenantrieb auf drei Wellen mit Festpropellern von je ca. 1,15 m Durchmesser, bestehend aus je einem Dieselmotor M-520 zu 3970 kW (5395 PSe) in zwei Motorenräumen (Seitenmaschinen im vorderen. Mittelmaschine im achteren Motorenraum, dazwischen Maschinenleitstand, drei Ruder im Propellerstrom - E-Anlage: zwei E-Werke mit je 2x128 kW und 1x mit 183 kW.
Waffen: Schiff/Luft-FK-Waffensystem SA-N-5 (NATO-Bezeichnung, sowjetisch Strela-2M): ein Vierfachstartgerät (FASTA-4), 16 FK (nicht mehr eingerüstet) - ein 76,2-mm-K. L/54 (sowjetisch AKA 176); eine 30-mm-Gatling-Flak sechsläufig (sowjetische Bezeichnung AK 630) - Vorgesehen als Hauptbewaffnung war das Schiff/Schiff-FK-Waffensystem SS-N-25 (NATO-Bezeichnung, sowjetisch Kg-35) mit 2x4 Startcontainern und acht FK; dieses Waffensystem wurde von der Sowjetunion nicht mehr ausgeliefert.
Führungsmittel: Radar: Überwasserrundsuche: ein Plank Shave (NATO-Codename, russisch Garpun); Navigation: ein SRN 443 MTA - Waffenleitelektronik: ein Bass Tilt (NATO-Codename; russisch Vympel MR 123) - IFF: ein High Pole-B (NATO-Codename, sowjetisch Nikhrom) - ECM: zwei Düppelwerfer FERAS 32-rohrig (VM-amtlich: Schiffsgeschoßwerfer SGW-3); ein Düppelgebläse SDG-1 (sowjetisch Svezdochka).
Ausrüstung: 360-kg-Buganker in Stevenklüse. Drei Rettungsinseln je zwölf Mann. Liquidvorräte: 58,75 t Kraftstoff bei Überlastverdrängung, dazu 1,2/3,2 t Schmieröl bei Voll-/Überlastverdrängung. Eine Tonne Wasser (bordeigenes Trinkwassererzeugungssystem).
Allgemeines: Im April 1990 trat die Sowjetunion aus der Gemeinschaftsentwicklung zurück und erklärte, keine Einheiten dieser Klasse in der DDR in Auftrag zu geben. Daraufhin im gleichen Monat Beschluß des DDR-Verteidigungsministeriums, fünf Einheiten wie geplant als FK-Schnellboote und die nächsten fünf als Artillerie-Schnellboote unter Abänderung des Entwurfs zum Projekt 151 A fertigzustellen. Dieser Beschluß wurde mit der Liquidation der DDR gegenstandslos. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich weitere sieben Boote im Bau und zwei in der Bauvorbereitung , dazu drei Boote für Polen.
Folgende E-Mail erreichte mich heute:
Hallo Richard!
Heute habe ich mal auf Deine Hompeage
geschaut und ich muß sagen-Einfach Genial!!!-
Da ich selbst von 74-76 in der 5.TSA auf dem
Bug/Dranske war,finde ich Deine Zusammenstellung
über die DDR-Volksmarine einfach Klasse.
Ich selbst fuhr auf der -854-unter Korvette E.Bahr
und möchte alle Ex Schnellbootfahrer aus Dranske
Grüßen.Vieleicht meldet sich mal jemand vom Boot 4.
Danke Stb.Matr.(Lotte)Lothar Hoch
BITTERFELD: Oktober 1990 von Bundesmarine übernommen zur kurzzeitigen Dienstleistung. Januar 1991 außer Dienst gestellt, aufgelegt, von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben. Juli 1992 verkauft an Indonesien; Ende August 1993 an Bord des Schwergut-Transporters TRANS SHELF nach Indonesien verschifft, dort in Dienst als PULAU RIMAU (724).
TANGERHÜTTE: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt. Vorgesehene Indienststellung für BM unter NATO-Kennung M 2669 wurde nicht vollzogen, 1991 von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben. Über belgischen Agenten nach Surinam verkauft, jedoch nicht rechtswirksam geworden, weil vom Außenwirtschaftsamt der Bundesregierung annulliert. Noch Juli 1995 als Auflieger in Peenewerft Wolgast liegend.
SÖMMERDA: Oktober 1990 von BM übernommen zur kurzzeitigen Dienstleistung bei WTD 71, außer Dienst gestellt, von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben. Juli 1992 an Indonesien verkauft; Ende August 1993 an Bord des Schwergut-Transporters TRANS SHELF nach Indonesien verschifft, dort in Dienst als PULAU RAIBU (728).
EISLEBEN: Oktober 1990 von BM übernommen zu kurzzeitiger Dienstleistung in Peenemünde. 10. Oktober 1991 in Neustadt/Holst. außer Dienst und über VEBEG an Uruguay verkauft als AUDAZ (Kennung: 34); Flaggenwechsel 11. Oktober 1991. 8. November 1991 in Neustadt/Holst, für Uruguay offiziell in Dienst gestellt.
EILENBURG: Oktober 1990 von BM übernommen zu kurzzeitiger Dienstleistung in Warnemünde. 10. Oktober 1991 in Neustadt/Holst, außer Dienst und über VEBEG an Uruguay verkauft als VALIENTE (Kennung: 32). Flaggenwechsel 11. Oktober 1991. 8. November 1991 in Neustadt/Holst, für Uruguay offiziell in Dienst gestellt. Am 05.August 2000 gesunken bei Kollision mit einem Frachter.13 Marinesoldaten kamen ums leben.
BERNAU: Oktober 1990 von BM übernommen zur kurzzeitigen Dienstleistung in Warnemünde. 10. Oktober 1991 in Neustadt/Holst. außer Dienst und über VEBEG an Uruguay verkauft als FORTUNA (Kennung: 33). Flaggenwechsel 11. Oktober 1991. 8. November 1991 in Neustadt/Holst, für Uruguay offiziell in Dienst gestellt.
Typ/Schiffbau: Minensuchboote (VM-amtlich: Minensuch- und Räumschiffe [MSR], ab 1984 Hochsee-Minenabwehrschiffe, Projekt 89.2, Eigenentwicklung der DDR (als Ersatz für die abgefahrenen MLR der Habicht- und Krake-Klasse); konzeptionell um ca. 5 m verlängerte Version der Kondor-I-Klasse (Projekt 89.1 als sog. 2. Bauausführung des Projekts 89 (innerdienstlich vielfach als MSR-lang bezeichnet). Entwurfsbearbeitung ab . Dezember 1968 durch Peenewerft Wolgast unter Anlehnung an einer 1967 vom Institut für Schiffbautechnik Wolgast erarbeiteten Projektstudie. Ab November 1969 Serienbau, insgesamt 30 Einheiten bis November 1973 - genau fünf Jahre (Jahresmittel 6 Einheiten)! - abgeliefert. Forschungs- und Entwicklungskosten 3,5 Mio DM (Ost), Gesamtbaukosten für komplette Serie 252 Mio DM (Ost) (Stückpreis ca. 8,7 Mio) - Stahlbau, geschweißt, Knickspanten im Vorschiff, neun Abteilungen. Seitenhöhe ca. 4,30 m. Verhältnis L/B - ca. 7,0. Freibord vorn/mittschiffs/achtern: 3,70/2,60/2,00 m. Seeausdauer: zehn Tage.
Maschinenanlage: Motorenantrieb auf zwei Wellen mit Verstellpropellern: zwei Zweitakt-V-12-DM Type 40 DM zu je 1840 kW (2500 PS) - Zwei Ruder - E-Anlage: fünf Dieselgeneratoren je 125 kW = 625 kW.
Waffen: Sechs 25-mm-Flak L/70 2M-3 M-110 in Doppellafetten - Minenzuladung möglich (ca. 35 m Gleise, zwei Heckwurframpen) - Teils Ende der 80er Jahre Schiff/Luft-FK-Waffensystem SA-N-5 - l Vierfachstartgerät FASTA 4 und acht FK - eingerüstet.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR-333 - IFF: ein High Pole-B (NATO-Codename, sowjetisch Nikhrom) - Sonar: eine hydroakustische Station MG 69.
Ausrüstung: Minenabwehr: Scherdrachengerät SDGR/L, Hohlstäbe HFG-13 bzw. HFG-24, akustische Räumgeräte AT-2 oder FRG 3 E, Minensuchgeräte MSG l S/Sp und MSG 2/Sp; zwei Hydraulikkräne zur Handhabung der Geräte - Vier Rettungsinseln je zwölf Mann, ein Schlauchboot als Arbeitsfloß - Zwei Buganker in Seitenklüsen -
Allgemeines: Ursprünglich stärkere Bewaffnung gegenüber Kondor-I-Klasse gefordert; untersucht wurden eine oder zwei 30-mm-Flak AK-230, die Entscheidung fiel zugunsten von drei 25-mm-Zwillingsflak. Hydroakustische Anlage empfindlich gegen Propellergeräusche; zur Geräuschdämpfung wird Luft in den Propellerstrom geblasen (erstmals erprobt auf WOLGAST, danach auf allen übrigen Einheiten eingeführt).Von der BM nach Außerdienststellung am l. Oktober 1990 übernommen, aber nicht in Dienst gestellt wurden 20 Einheiten
GS-1:
vorderes Geschütz ;
GS-2: Funkraum ;
GS-3: Schleuse ;
GS-4: Steuerstand ;
GS-5: Funkmessstation ;
GS-6: Kartenraum ;
GS-7: Hydroakustischer Betriebsraum ;
GS-8: Signalstand ;
GS-9: E-Werk ;
GS-10: Backbord Geschütz hinten ;
GS-11: Steuerbord Geschütz hinten ;
GS-12 : Maschinenraum ;
GS-13: Hydraulikblöcke ;
GS-14: Leitstand GA-3 ;
GS-15: Achterdeck ;
GS-16: Notruderstand ;
Hauptvariante 1: Einzelhebelbedienung - (Steigung) Brücke (Drehzahl) Brücke;
Hauptvariante 2: Zweihebelbedienung - (Steigung) Brücke (Drehzahl) Z-Fahrstand
Nebenvariante 3: Einzelhebelbedienung - (Steigung) Z-Fahrstand (Drehzahl) Z-Fahrstand
Nebenvariante 4: Zweihebelbedienung - (Steigung) Z-Fahrstand (Drehzahl) Z-Fahrstand
Notvariante 5: Zweihebelbedienung - (Steigung) Brücke (Drehzahl) Maschinenraum
Notvariante 6: Zweihebelbedienung - (Steigung) Z-Fahrstand (Drehzahl) Maschinenraum
Notvariante 7: Zweihebelbedienung - (Steigung) Hydraulikblöcke (Drehzahl) Maschinenraum
l. Oktober 1990 offiziell außer Dienst gestellt, jedoch mit Sondererlaubnis in Dienst gehalten; August 1991 offiziell Wiederindienststellung, jedoch nicht mehr in Fahrt gebracht. März 1992 über VEBEG verkauft nach Abu Dhabi an Privat, dort als ALI VII in Fahrt.
Typ/Schiffbau: Kleiner Brennstofftanker (VM-amtlich: Hochseetanker). Aus in der Sowjetunion 1959-68 für den zivilen und militärischen Bedarf gebauten Serie von Tankschiffen des Projekts 1545 (BASKUNCHAK-Klasse) stammend (Auftragsbau für DDR) - Stahlbau, geschweißt, Volldecker mit Backdeck und Poop, Vorsteven ähnlich wie auf Eisbrechern aufgekimmt;
. . Abteilungen, Seitenhöhe 5,30 m, Verhältnis L/B = ca. 6,4. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 6,40/1,20/6,40 m. Vermessung: 1750 BRT, 550 NRT; Tragfähigkeit 1660 t.
Maschinenanlage: Ein-Wellen-Motorantrieb: ein Skoda-DM 8 DR 43/61-VI zu 1471 kW (2000 PS) 0 Ein Ruder 0 E-Anlage: 325 kW.
Waffen: Mob-mäßig einrüstbar: zwei 37-mm-Flak L/63 V-ll-M in Doppellafette.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein Don-2 (NATO-Codename).
Ausrüstung: Zuladung: 1530 t Flüssigvorräte (Dieselkraftstoff, Heizöl, Schmieröl, Wasser) zur Abgabe in See nur bei Längsseitsgehen - Drei Übergabestellen mit vier Pumpen (Leistung: 120 m3/h) - Zwei Kutter - Zwei Buganker.
Allgemeines: Ausgelegt für Fahrgebiet Unbegrenzte Fahrt, einsetzbar bis See/Wind 9/12. Hinter dem Schornstein mobmäßig zu errichtender Waffenstand.
KÖLPINSEE: Ab Oktober 1990 von BM in Peenemünde genutzt, Dezember 1992 gestrichen, von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben; 22. Mai 1993 an Privat in den Niederlanden verkauft.
FLEESENSEE: Ab Oktober 1990 von BM genutzt (NATO-Kennung nicht äußerlich gezeigt). 6. Oktober 1994 außer Dienst.
Typ/Schiffbau: Binnentanker, aus für den Export bestimmter Serie ziviler Binnen-Motortankschiffen (Typ Gustav Koenigs) stammend, nach Groß-Plauer Maß (= internationale Standardgröße für den mitteleuropäischen Binnenwasserstraßen-Verkehr mit maximalen Abmessungen von 67 m Länge, 8,2 m Breite und 2 m Tiefgang) ausgelegt. Nur für Fahrgebiet Boddenfahrt zugelassen (für Verwendung in Küstengewässern Ausnahmegenehmigung erforderlich) - Stahlbau, ..Abteilungen (3-4?), Seitenhöhe ca. 2,30 m. Verhältnis L/B = ca. 7,8. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 2,00/ weniger als 1,00/2,00 m. Tragfähigkeit 860 t.
Maschinenanlage: Motorantrieb auf einer Welle: ein .. Zylinder-Viertakt-DM R 8 DV 148 von VEB Schwermaschinenbau Karl Liebknecht Magdeburg - Ein Ruder - E-Anlage: ... kW.
Waffen: Keine (?).
Führungsmittel: Radar: Nicht vorhanden.
Ausrüstung: Zwei Buganker , Masten umlegbar zur Passage von Brückenbauwerken.
Allgemeines: Verwendung als stationäre und (seltener) mobile Bunkerboote, auch für Entsorgungsmaßnahmen. Außer diesen beiden Einheiten übernahm die BM im Oktober 1990 noch drei weitere
DARSS: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt; Januar 1991 von BM in Fahrt gebracht für Versorgungsgüter-Transporte nach Leningrad. August 1991 außer Dienst gestellt, von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: 13. September 1991 verkauft nach Norwegen (Zivilreederei), dort als EIDE RESCUE-I in Dienst gestellt, 1994 umbenannt in MARPOL BALTIC
MÖNCHGUT: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt; Januar 1991 von BM in Fahrt gebracht für Versorgungsgüter-Transporte nach Leningrad. August 1991 außer Dienst gestellt; von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: 13. September 1991 verkauft nach Norwegen (Zivilreederei), dort als EIDE RESCUE-VI in Dienst gestellt. 1994 umbenannt in MARPOL GYDA III.
WITTOW: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt; Januar 1991 von BM in Fahrt gebracht für Versorgungsgüter-Transporte nach Leningrad. August 1991 außer Dienst gestellt; von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: 13. September 1991 nach Norwegen verkauft (Zivilreederei), dort EIDE RESCUE-III. Auflieger in Brevig bei Skien, Porsgrunn.
KÜHLUNG: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt; Januar 1991 von BM in Fahrt genommen für Versorgungsgüter-Transporte nach Leningrad. August 1991 außer Dienst gestellt; von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: 13. September 1991 nach Norwegen verkauft (Zivilreederei), dort EIDE RESCUE-II. Auflieger in Brevig bei Skien, Porsgrunn. 1995 umbenannt in STEINVAND.
WERDAU: l. Oktober 1990 außer Dienst gestellt. Januar 1991 von BM in Fahrt gebracht für Versorgungsgüter-Transporte nach Leningrad. August 1991 außer Dienst gestellt; von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: September 1991 nach Norwegen verkauft (Zivilreederei), dort EIDE RESCUE-IV. 30. September 1991 im Schlepp aus Wolgast nach Norwegen. Auflieger in Brevig bei Skien, Porsgrunn.
Typ/Schiffbau: Hochseeversorger Projekt 602 (Eigenentwicklung der DDR nach operativ-taktischer Forderung von 1975 auf Erarbeitung eines Basisprojekts, anfänglich in Anlehnung an den [zivil genutzten] Kümotyp 499 [RECHLIN-Klasse] mit Modernisierungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu den Varianten Meß- und Erprobungsschiff Projekt 603, Aufklärungsschiff Projekt 604, Werkstattschiff Projekt 605 und später noch Entmagnetisierungs-/Werkstattschiff gefordert, aber wegen Unerfüllbarkeit nicht weiter verfolgt, deshalb Entscheidung zu Neuentwurf mit variablen Auslegungsmöglichkeiten. Erste Pläne mit Ziel der Bauauftragseinholung von VEB Elbewerften Boizenburg-Roßlau erarbeitet, Aufträge jedoch aus Geheimhaltungsgründen (fertiggestellte Schiffe hätten via Hamburg in Nordsee/Ostsee überführt werden müssen) 1979 an Neptun-Werft erteilt. Herbst 1981 Baubeginn; sechs Schiffe bis Anfang 1984 abgeliefert, und zwar in den Varianten E= Hochseetransporter- und -versorger (vier Einheiten), P = Werkstattschiff (eine Einheit) und V = Versuchsschiff (eine Einheit). Kosten: Forschung und Entwicklung 8,1 Mio DM (Ost), Baukosten für Serie 138 Mio DM (Ost). - Stahlbau, eingeschränkt für Eisfahrt befähigt, voll geschweißt. Bugwulst, sieben Abteilungen. Länge pp. = 68,38 m. Doppelboden, Aufbauten aus Leichtmetall. Seitenhöhe 4,20 m. Verhältnis L/B = ca. 6,2. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 6,70/3,10/3,10 m. Leerverdrängung 1363 t. Vermessung: 800 BRT.
Maschinenanlage: Motorantrieb auf einer Welle (mit vierflügeligem Verstellpropeller von ca. 2,20 m Durchmesser in Kortdüse laufend) mit einem 12-Zylinder-Zweitakt-V-Diesel DM-40 zu 1470 kW (2000 PS) - Zwei Ruder (Jenckel-Ruder) - E-Anlage: vier Dieselgeneratoren je 147 kW = 588 kW.
Waffen: Mob-mäßig einrüstbar sechs 25-mm-Flak L/70 2 M-3 M in Doppellafetten.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR 333.
Ausrüstung: Zwei Laderäume für Stückgut und Container (Laderaum I: Inhalt 873 m3, Laderaum II: 867 m3) mit verschiebbaren Patentluken von je 14,80x9,20 m. Zusätzlich Tanks für Flüssiggüter. Gesamtnutzladung max. 878 t (außerhalb dei Ostsee: 672 t), darunter ca. 550 t Flüssigladung maximal. In den Laderäumen unterzubringen: 28 Container 20' oder drei Kühlcontainer + 18 Container 20 ' + vier Werkstattcontainer 15 ' oder im Laderaum I vier Kühlcontainer und zwölf EKPT, und im Laderaum II 248 Kleincontainer oder andere Variante oder in beiden Laderäumen Minen (100 UIM- oder 80 KMD-2 oder 100 KMD 2-500 oder 340 JAM) oder Wasserbomben (675 WB-B l oder 720 RGB-60) oder Torpedos (72 533 oder 400 mm) - Ein Bordwippkran mit Seefolgeeinrichtung 8 t. - Einrichtungen für Versorgung in Fahrt nach querab bis See max. 2-4 und 9 kn Fahrt und/oder nach achteraus bis See max. 5-7 und 10 kn Fahrt - Als Werkstattschiff mit 15-Werkstattcontainern ausgerüstet - Zwei Buganker in Ankertaschen.
Allgemeines: Ursprünglich Antrieb durch (zu dieser Zeit in der DDR noch in der Entwicklung stehenden) Dieselmotor 6 VD 36/30 AL-1 vorgesehen, aber abgelehnt u. a. aus Gründen zu hoher Kosten und nicht ausreichenden Erprobungszeitraumes; statt dessen Verwendung von instandgesetzten (!) Motoren sowjetischer Herkunft, die sich als sehr störanfällig erwiesen und wiederholt zu ernsthaften Problemen (Einschraubenschiffe!) führten. Installation neuer Motoren oder eines Hilfsantriebs wurde mehrfach erwogen, aber nie in Angriff genommen. Ein sechstes Schiff wurde von der BM nicht in Dienst gestellt.
Offiziersschüler in Paradeaufstellung zum Jahrestag der DDR/ Militärparade in Berlin.
Torpedoschnellboot ( Projekt 206 ? ) der G.Flottille in Dranske/Bug.
Kotzt Du in Lee/ geht's in die See.Kotzt Du in Luv/ kriegst alles ruff.
Silhouette von Stralsund. Ehemaliges Fahrgastschiff " Fritz Heckert ". Es kam aber nie zum Einsatz für den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund der DDR/ da vermutlich
schon bei der Jungfernfahrt das Getriebe zwischen Gasturbine und Antriebswellen beschädigt wurde und nicht reparabel war. Das Schiff lag dann über Jahre im Stadthafen von Stralsund und diente als Unterkunft für Werftarbeiter.
Offizeirsschüler drittes Studienjahr auf Ausbildungsfahrt. In der Mitte ein Lehroffizier zur Lehrfrage (!): astronomische Navigation ! Rührt Euch !!!!!!!
Motorschulschiff der Volksmarine S 61. Ein echtes Prachtstück polnischer Schiffbaukunst:
- Bewaffnung aus der Sowjetunion
- Dieselgeneratoren aus der BRD
- Hauptmaschinen : Schweiz
- Navigationsanlagen: DDR, Sowjetunion und vermutlich Großbritanien
- Klimaanlage: vermutlich Skandinavien.
Dieses Schiff war prompt in der Lage/ schon bei geringem Seegang zu schlingern und zu stampfen. Es gab ein Putzmittel "SIDOL" zum Messingputz. Demzufolge war die Schiffsnummer wie folgt zu interpretieren:
S SIDOL/ 6 sechs Offiziersschüler und l eine Flasche ( des genannten Putzmittels). In der Hackordnung standen die Offiziersschüler ganz weit unter dem jüngsten Matrosen der Stammbesatzung.
Einholen einer Trageboje eines Kontaktminen-Räumgerätes auf einem Projekt 89.2 UR (Umrüster).
Übungsankertaumine beim Beladen auf das Achterdeck des Projekt 89.2l!
Deutlich sind die Minenschienen auf dem Achterdeck zu erkennen.
Minenlegen war eine Nebenaufgabe der Hochsee-Minensuch- und Räumschiffe.
UAW-Schiff Projekt 12.4 beim Schießen mit reaktiven Wasserbomben.
Kampftaucher beim Abspringen vom KTS - Kleines Torpedoschnnellboot.
Der Kommandant eines KTS mußte beim An - und Ablegen durch eine Luke
sein Manöver leiten und mit den Füßen das Ruder bedienen.
Der große Schacht mittschiffs des U-Jäger Hai war kein Abgasschacht. Es war ein Luftansaugschacht für die Gasturbine/ welche der Hauptantrieb des Schiffes zum schnellen Heranführen des U-Jägers an das U-Boot war. Die Gasturbine entstammte dem DDR-Flugzeugbau. In Dresden wurde ein Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken gebaut.
Leider kam dieses Flugzeug nicht über das Entwicklungsstadium hinaus. Als ein Prototyp abstürzte/ wurde das Projekt Typ 152 (?) eingestellt. Es gibt noch heute viel Geheimnis und Zweifel an diesem Flugzeug. Der Grundtenor ist wohl, daß die Sowjetunion nicht mit der Entwicklung einer modernen und fortschrittlichen Flugzeugindustrie in der DDR einverstanden war. Somit behinderte die SU die Entwicklung wohl-wo es nur ging.