Typ/Schiffbau: Reedereischlepper Projekt 270. Planungsarbeiten durch Institut für Schiffbau Wolgast (ISW). Ausgelegt für Küstenfahrt bis See/Wind 5/6 befähigt zum Eisbrechen (bis 15 cm Festeisdecke). Bau von 1957-1959 (6 Einheiten). Anfang der 80er Jahre teilweise modernisiert - Stahlbau, geschweißt, eisverstärkt (Eisbrecherbug, Eissporn), sechs Abteilungen, Seitenhöhe ca. 3,50 m. Verhältnis L/B ca. 3,5. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 3,70/1,80/2,10 m. Seeausdauer: 6 Tage.
Maschinenanlage: Motorantrieb auf einer Welle: ein . .Zyl.-Viertakt-DM R6DV 148 von VEB Schwermaschinenbau Magdeburg - Ein Propeller ca. 2,30 m Durchmesser - Ein Ruder - E-Anlage: 220 Volt Gleichstrom.
Waffen: Mob-mäßig einrüstbar: zwei 25-mm-Flak L/70 2M-3M 110 in Doppellafette.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR-333.
Ausrüstung: Radialschleppgeschirr (Zugkraft 90 kN) - Zwei Ladepfosten mit je einem Ladebaum 30 kN - Ein Feuerlösch- Strahlrohr - zwei Buganker.
Allgemeines: Die aus der VM-Zeit gemeldeten Namen (PEENE, SPREE, BELT, HAVEL, ELBE, ODER, ERNST, KRENKEL, ERICH WEINERT) beruhen auf Mißdeutungen; diese Schlepper fuhren nur mit ihrer jeweiligen (mehrfach geänderten) Kennung. Außer den von der BM wieder in Fahrt genommenen Einheiten fielen ihr noch zwei weitere zu.
WUSTROW: Oktober 1990 durch BM übernommen, seit Oktober 1990 in Fahrt, stationiert in Warnemünde. Außerdienststellung vorgesehen zum 31. Dezember 1998.
DRANSKE: Oktober 1990 durch BM übernommen, seit Oktober 1990 in Fahrt; zuerst stationiert in Dranske, endgültig in Warnemünde. Wurde zum 30. September 1995 außer Dienst gestellt.
KOOS: Oktober 1990 durch BM übernommen, seit Oktober 1990 in Fahrt, stationiert in Peenemünde; Außerdienststellung am 28. September 1995.
Typ/Schiffbau: Reederschlepper, Projekt 414, Eigenentwicklung der DDR, Beschaffungsvorhaben aufgrund einer operativtaktischen Forderung der VM von 1981 zur Ablösung der nicht mehr zeitgemäßen Schleppboote der Typen Elbe und Warnow; ursprünglicher Bedarf auf 30 Einheiten beziffert. Planungsarbeiten durch VEB Yachtwerft Berlin, ab 1985 gemeinsam betrieben für VM und VEB Bagger-, Bugsier- und Bergungs-Reederei (BBB) zur Entwicklung eines Basistyps sowohl für den militärischen als auch den zivilen Einsatz mit anschließendem Bau von zwölf Einheiten für VM und vier für VEB BBB (1988 Ausstieg der BBB wegen nicht gesicherter Finanzierung), aus den gleichen Gründen VM-Programm auf acht und endgültig sechs Einheiten heruntergefahren. Wegen technischer Probleme Inanspruchnahme eines Endbaubetriebes: Von Berlin halbfertig zur VEB Volkswerft Stralsund überführt und dort Endausrüstung - Stahlbau, geschweißt, . . Abteilungen, Seitenhöhe 4,57 m. Verhältnis L/B = ca. 3,6. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 3,80/2,00/2,50 m. Konstruktionsverdrängung 277 m3.
Maschinenanlage: Motorantrieb auf einer Welle mit Verstellpropeller in Mantelring: ein . .-Zylinder-. .takt-DM 6 VD 26/20 A-l-1 von 530 kW (720 PS) - Ein Ruder - E-Anlage: 150 kW.
Waffen: Mob-mäßig vorgerüstet für vier 23-mm-FlaMG L/72 ZU-23-2 in Doppellafetten (Positionen beiderseits vom Schornstein).
Fiihrungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein SRN-402.
Ausrüstung: Einrichtungen für Berge- und Feuerlöscheinsätze (Schleppgeschirr 11,5 t, ein Feuerlösch-Strahlrohr) - Ein Bordkran . . t.
Allgemeines: Ursprünglich größere Antriebsleistung gefordert, aber nicht realisierbar, weil Schiffbauhalle der Bauwerft keine größere Bootsbreite zuließ, die stärkeren Motor oder Zweiwellenantrieb ermöglicht hätte. - Außer den aufgeführten Einheiten noch eine weitere übernommen
Oktober 1990 von BM übernommen, stationiert in Peenemünde; neuer Name: UMMANZ. Dezember 1992 außer Dienst,an MDSG, Betrieb Peenemünde, als MDSG-I. Ende 1995 zum Verkauf ausgeschrieben.
Typ/Schiffbau: Hochseereede- und Hafenschlepper, sowjetisches Projekt Nr. 498, Projektname »Protey«, Klassenbezeichnung KM-U l, NATO-Codebezeichnung Twin Funnel. 1982 in der Sowjetunion geordert*, nachdem mit früher an die VEB Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei (BBB) gelieferten Einheiten (BISON, BÜFFEL und WISENT) zufriedenstellende Erfahrungen gemacht worden waren, und dieser Schleppertyp an die Forderungen der VM nahekam - Stahlbau, Querspantbauweise, geschweißt, eisverstärkt, 5 Abteilungen, Eisbrecherbug und Eissporn; Seitenhöhe ca. 4,20 m; L/B-Verhältnis ca. 3,4. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 3,50/2,20/3,00 m.
Maschinenanlage: Motorenantrieb auf zwei Wellen: zwei 6-Zylinder-Zweitakt-DM 6 D 30/50-4 zu je 441 kW (600 PS) - Zwei Verstellpropeller in schwenkbaren Ruderpropellern mit Brückenfernsteuerung - Kein eigentliches Ruder - E-Anlage: 50 kW.
Waffen: Nicht vorgesehen.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR-222.
Ausrüstung: Radialschleppgeschirr /Zugkraft 140 kN/3 kN) - Feuerlöscheinrichtungen (ein Strahlrohr für Schaum) und Lenzpumpen zur Hilfeleistung.
Allgemeines: Ursprünglich einfacher Pfahlmast, dieser Mitte der 80er Jahre ersetzt durch Vierbeinmast zur höheren Postierung des Radargerätes.
• Nach anders lautenden Angaben kein Auftragsneubau, sondern aus Beständen der sowjetischen Kaspi-Flottille stammend.
Oktober 1990 von BM übernommen und in Fahrt gehalten; stationiert in Kröslin. September 1991 außer Dienst gestellt; sei Oktober 1991 von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben; Ende 1991 nach den Niederlanden verkauft.
Typ/Schiffbau: Hochseeschlepper Projekt 17. Projektname Hecht; Entwurfsbearbeitung durch Institut für Schiffbautechnik Wolgast (ISW) - Stahlbau, geschweißt, sechs Abteilungen, Schiffskörperform für Eisbrechereinsatz (bis 20 cm Festeis) zugeschnitten: Eisbrecherbug, Eissporn. Seitenhöhe 4,80 m, Verhältnis L/B = ca. 3,9. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca., 5,70/3,80/2,50 m. Ausgelegt als Ein-Abteilungsschiff. Vermessung: 515 BRT.
Maschinenanlage: Dieselelektrischer Antrieb auf zwei Wellen mit Festpropellern zu je ca. 2,10 m Durchmesser: vier Dieselgeneratoren 12 KVD 21 als Kraftstromerzeuger für zwei E-Motoren zu je 650 kW (880 PS) Spitzenleistung 800 kW (1090 PS) zum Propellerantrieb - Ein Ruder - E-Anlage: . . kW.
Waffen: Mobmäßig vorgesehen: zwei 25-mm-Flak L/70 2M-3M-110 in Doppellafette.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR-333.
Ausrüstung: Radialschleppgeschirr (Schleppleistung 5 Mp): eine Schleppwinde zu 150 kN, vier schwere Poller (Zugkraft 125 kN) - Ein Bordkran ca. 3 t - Feuerlösch- und Lenzeinrichtungen - Einsatz von Schiffstauchern ist möglich - Zwei Buganker.
Allgemeines: Nur zwei Einheiten gebaut: Zweites Schiff ging 1964 an bulgarische Marine und fährt dort als JUPITER.
VOGTLAND: 3. Oktober 1990 in Rostock-Gehlsdorf von BM übernommen, stationiert in Warnemünde.
ALTMARK: 3. Oktober 1990 in Dranske-Bug von BM übernommen, stationiert in Wilhelmshaven.
WISCHE: 3. Oktober 1990 in Dranske-Bug als HARZ von BM übernommen, in WISCHE umbenannt, stationiert in Wilhelmshaven.
HAVELLAND: Oktober 1990 in Dranske-Bug von BM übernommen; Dezember 1991 außer Dienst gestellt, Februar 1992 von VEBEG zum Verkauf ausgeschrieben: 22. Mai 1993 ab Liegeplatz Kiel/Marinearsenal verkauft an Stadt Stralsund, Nutzung jedoch zunächst als schwimmende Unterkunft für Werftarbeiter bei Meyer-Werft, Papenburg, später Verlegung nach Stralsund vorgesehen zur gleichartigen Nutzung der dortigen Stadtverwaltung.
BÖRDE: Oktober 1990 in Dranske-Bug von BM übernommen, stationiert in Warnemünde; seit Februar 1994 zum Verkauf stehend, 1994 an Reederei in Singapur verkauft.
UCKERMARK: Oktober 1990 in Dranske-Bug von BM übernommen, stationiert in Wilhelmshaven.
Typ/Schiffbau: Schwimmende Stützpunkte, Projekt 162 (bei BM nach Übernahme: Klasse 650), Eigenentwicklung der DDR aufgrund einer operativ-taktischen Forderung von August 1975. Weiterentwicklung des Projekts 62 (NATO-Codename Jugend-Klasse) und als deren Ersatz vorgesehen, aber im Gegensatz zu dieser mit Eigenantrieb zum Manövrieren und für Verlegungsmärsche in andere Stützpunkte. 1980-82 Entwurfsbearbeitung durch Peenewerft Wolgast (erste Planungsstudien schon ab 1977); Verzögerung der Arbeiten infolge nachträglich erhobener Forderungen (Berücksichtigung von Erfordernissen der erwarteten Einheiten der Tarantul-I- und BALCOM-10-Klassen). Serienbau daher erst ab Sommer 1982 (sechs Einheiten). Forschungs- und Entwicklungskosten 32,1 Mio DM (Ost), Baukosten der kompletten Serie 228 Mio DM (Ost) (Schnitt je Einheit: 38 Mio DM Ost). - Schiffskörper-Entwurf in Anlehnung an die von der gleichen Werft für die Sowjetunion gebauten 750 m/h-Eimerkettenbaggerschiffe der GEORGIY NALIVAYKO-Klasse - Stahlbau, geschweißt, zehn Abteilungen. Aulbauten aus Leichtmetall. Seitenhöhe ca. 5,70 m. Verhältnis L/B = ca. 6,5. Freibordhöhen vorn/mittschiffs/achtern ca. 5,00/7,20/2,00 m.
Maschinenanlage: Zweiwellen-Motorantrieb: zwei Sechszylinder-Viertakt-DM 6 VD 18/15 A-l-1 zu je 347 kW (470 PS) - Bugstrahlruder - vier Ruder des Systems Jenckel, E-Anlage: vier Dieselgeneratoren je 350 kVA - Dampfkesselanlage für Sanitär- und Wirtschaftsbereich.
Waffen: Schiff/Luft-FK-Waffensystem SA-N-5 (NATO-Codebezeichnung, sowjetisch Strela-2 M): zwei Vierfachstartgeräte FASTA-4, 16 FK 0 vier 25-mm-Flak L/70 2M-3M 110 in Doppellafetten.
Führungsmittel: Radar: Seeraumüberwachung und Navigation: ein TSR-333.
Ausrüstung: Über 700 t Flüssig- und Festgütervorräte. Unterkunftsräume für 190 Mann einschl. Besatzung; Messen, Klub-, Sport- und Freizeiträume, Sauna, Krankenstation, diverse Werkstätten, Müllverbrennungsanlage, Bilgenwasserentölungs- und Abwasserreinigungsanlagen - Ein Bordkran 8 t ohne Seegangsfolgeeinrichtung - Stau- und Kühlräume (mit zwei Ladeluken im Mittelschiff) - 18 Rettungsinseln je zwölf Mann - Zwölf Großfender - Zwei Buganker.
Allgemeines: Sämtlich ausgelegt zum stationären Dienst in Stützpunkten mit Befähigung zum Wechsel von Liegeplatz bzw. Hafen mit eigener Kraft. Bei den ersten Schiffen traten Probleme der elektrischen Schweißung des Schiffskörpers auf. Keine Seeverwendung möglich, weil Längsfestigkeit dafür nicht ausreichend. Antriebsanlage soll im Zuge zukünftiger Werftliegezeiten ausgebaut werden, weil zu schwach und deshalb verzichtbar. Ab 1995 diverse Umbaumaßnahmen für Werftlieger.
Von diesem Typ waren in den Jahren 1969 bis 1974 von der Yachtwerft Berlin 20 Einheiten gebaut worden (Deplacement 25,1 t, Abmessungen 15,25x3,80x1,00 m, ein Dieselmotor zu 77 kW [105 PSe] für 11 kn Geschwindigkeit, Fahrstrecke 150 sm, drei Mann Besatzung). Hiervon sind zum Teil schon vor der Wiedervereinigung aufgrund von VM-Altverträgen, teils bald nach der Wiedervereinigung durch die VEBEG verkauft bzw. ausgesondert worden:
In den Jahren 1976 bis 1981 wurden von der Yachtwerft Berlin 49 Motorbarkassen für vielseitige Verwendungen (Reedeverkehrsboote, Chefboote, Schulboote,Seehydrographische Fahrzeuge) gebaut (Deplacement 7,3t, Abmessungen 14,50x3,90x0,90 m, Antrieb durch einen Dieselmotor zu 102 kW [140 PSe] für 12 kn Geschwindigkeit, Fahrstrecke 130 Seemeilen, zwei Mann Besatzung). Von diesen sind, teils schon vor der Wiedervereinigung aufgrund von VM-Altverträgen, teils bald danach durch die VEBEG verkauft worden: