Hier finden Sie Bilder und Textbeiträge von folgenden FREGATTEN der Deutschen Marine: |
---|
GRAF SPEE | HIPPER | SCHARNHORST | SCHEER | GNEISENAU | RAULE | BROMMY | EMDEN - (Köln-Klasse) | EMDEN | KARLSRUHE - (Köln-Klasse) | KARLSRUHE | AUGSBURG | BRAUNSCHWEIG | LÜBECK |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Typ/Schiffbau: Schulfregatten, Klasse 138. Erbaut in Großbritannien als Geleitzerstörer der HUNT III-Klasse nach
Entwürfen ab 1938/40, gemäß Kriegsbauergänzungsprogramm.Stahlbau (XIV Abteilungen) Seitenhöhe 5,26 m , aktive Schlingerdämpfungsanlage. Nach Umbau: ABC – Schutz. Vermessung: RAULE 1269,30 BRT; 349,41 NRT.
(Bild Nr.: 41f)Die BROMMY (RAULE - Klasse ; RAULE = F 217 ; BROMMY = F 218) wurde noch für einige Zeit als Zielschiff für Raketen in der Biskaya eingesetzt. Hier eine Aufnahme vom 25. August 1977. Das rechte Foto der BROMMY stellte mir freundlicherweise Herr Heinrich Dettmer von der Bordgemeinschaft "BROMMY" zur Verfügung. Herzlichen Dank! Royal Navy: 21. Januar 1943 i. D. als EGGESFORD (L 15/F 15). Einsatz im Mittelmeer. Am 12. Juni 1944 Versenkung des Schnellbootes S 153. Ab 1945 Verwendung im Indischen Ozean. Außerdienststellung Juli 1946 und Reserve. Im November 1957 angekauft. Grundüberholung und Umbau bei Harland & Wolff, Langton Branch Dock, Liverpool. Übernahme am 14. April 1959 in Pembroke als EGGESFORD. 14. Mai 1949 i. D. als BROMMY (F 218). Mit Indienststellung Schulschiff für Marineunterwasserwaffenschule. Außerdienststellung am 30. April 1965. Ab 8. Dezember 1965 Auflieger im MArs Wilhelmshaven. Aussonderung am 20. Dezember 1967 (die offizielle Genehmigung dafür erfolgte erst mit dem 10. April 1970!). 1971/72 Umbau zum Zielschiff im MArs Wilhelmshaven. Ab 29. Februar 1972 als Zielschiff zur Verfügung des BWB und mehrfach mit Schlepper in die Biskaya als Ziel für Schnellboote der -*- Klasse 148 (Juni/Juli 1973 und August/September 1977) verbracht. Nach endgültiger Aussonderung am 19. Juni 1979 über die VEBEG zum Verkauf angeboten und am 21. Juni 1979 an die Fa. Jade-Stahl, Wilhelmshaven, verkauft. Am 31. Juli 1979 zum Abbruch nach dort verholt.
Maschinenanlage: Zwei Satz Parsons-Getriebeturbinen je 9500 PS/7000 kW, 380 u/min/Welle. Zwei Admiralitäts-Wasserrohrkessel mit natürlichem Umlauf und Überhitzerteil (Betriebsdruck 21 atü. Dampftemperatur 350°C, Dampfleistung 43 t/h). E-Anlage: Zwei Turbogeneratoren je 60 kW. Nach Umbau: Zwei Dieselgeneratoren je 180 PS/132 kW. Zwei vierflügelige Schrauben. Ein Ruder.
Waffenanlage: Bei Übernahme vier 102-mm-Geschütze L/45 in Doppellafetten. Vier 2-Pdr-Pom Pom in Vierlingslafette. Zwei 533-mm-TR in Zwillingsgruppe. Ab Anfang der 60er Jahre Abbau der vorderen 102-mm-Doppellafette und Aufbau von zwei U-Abwehr-Salvenwerfern HEDGEHOG. Diese Bewaffnung führte die BROMMY bis zur Außerdienststellung.RAULE nach Umbau: Eine 40-mm-Flak L/70, vier 375-mm-U-Jagdraketenwerfer Bofors in Vierergruppe, zwei 533-mm-Einzel-UTR.
Führungsmittel: Navigation mit Funkpeiler und Radar KH 14 bzw. ASR 10 • Waffenleit mit OGR 7, RAULE nach Umbau mit M 9/3 • Sonar: Asdic, RAULE nach Umbau M 5/1.
Ausrüstung: BROMMY zwei Kutter und Flöße, RAULE ein Motorkutter, ein Dingi. Beide je zehn Rettungsinseln. Zwei
Buganker in Seitenklüsen. MES.
Allgemeines: Beide Einheiten erhielten Namen von Persönlichkeiten, die mit der deutschen Marinegeschichte verbunden sind: BROMMY nach Konteradmiral Bromme, genannt Brommy, Befehlshaber der von der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 geschaffenen ersten deutschen Bundesflotte, RAULE nach dem Generaldirektor der Kurbrandenburgischen Flotte. Auch frühere deutsche Kriegsschiffe führten diese Namen.
Die Bewaffnung wurde nach der Übernahme geändert: Anstelle der vorderen 102-mm-Doppellafette kamen zwei U-Abwehr-Salvenwerfer HEDGEHOG zum Einbau. Die TR und Pom Pom-Flak kamen von Bord, dafür Aufstellung einer 40-mm-Flak L/70 (diese führte BROMMY bis zuletzt). Anfang der 60er Jahre Erneuerung der Schornsteinmäntel auf beiden Schiffen, nun mit konischer Formgebung. Nur RAULE wurde einem größeren Umbau unterzogen und kehrte von diesem mit neuer Bewaffnung und veränderten Aufbauten zurück. Auf dem Vorschiff stand nun eine U-Jagd-Raketenwerfergruppe, dazu auf
den Seitendecks je ein UTR. Die 40-mm-Flak war weiter nach achtern postiert. Durch den Einbau einer modernen Operationszentrale hatte die gesamte Brücke eine neue Form erhalten, der bisherige Dreibeinmast war durch einen Pfahlmast ersetzt worden. Das ebenfalls neugestaltete Aulbaudeck hatte man nach achtern verlängert, um darauf einen 3-t-Bordkran zu installieren.
Ein Zerstörer der „ Hunt-Class III “ wurde am 23. Juni 1941 auf der Bauwerft J.S. White in Cowes, Isle of Wight auf Kiel
gelegt.
Nach fast 15 Monaten Bauzeit erfolgte am 12. September 1942 der Stapellauf und vier Monate später am 21. Januar
1943 wurde Eggesford von der britischen Navy übernommen und in Dienst gestellt.
Eggesford wurde der Mittelmeerflotte zugewiesen um in der 22. Zerstörer Flottille Dienst zu verrichten.
Die "Windsor Castle" 19141 BRT wurde von Torpedoflugzeugen angegriffen und versenkt; Eggersford und 2 weitere
Zerstörer retteten alle Schiffbrüchigen bis auf einen Mann.
Bei der Landung der Alliierten auf Sizilien war sie bei der Beschießung maßgeblich beteiligt (Unternehmen "Husky").
Auch bei der Landung auf der Insel Panteleria war sie beteiligt. In der Adria kam sie mit S-Booten ins Gefecht. Ein
S-Boot wurde versenkt. 10 Matrosen wurden gerettet und gingen in Gefangenschaft.
Am 24. November 1944 wurde sie mit 10 weiteren "Hunt-Class"-Zerstörern nach Ostindien beordert. Der Plan wurde
aufgehoben, dafür ging sie am 17. Dezember 1944 zur 21. Z.-Flottille nach Sherness.
Am 17. Juni 1945 erfüllte sie der zurückgestellten Auftrag nach Ostindien.
Im November 1945 ging sie zurück nach England in die Reserve-Flotte bis Juli 1946.
Anschließend Außerdienststellung und Einmottung.
Ein auf Reede liegendes eingemottetes Schiff lag bereit für eine Werftliegezeit von ca. ½ Jahr, woraus dann 1 Jahr
wurde.
Es wurden in Höhe der Wasserlinie sämtliche Außenhautplatten erneuert, Schornstein erneuert, Mast überholt, vorderes
Geschütz, Pompom-Torpedosatz, Wabo-Werfer entfernt. In Inneren des Schiffes diverse Umbauten vorgenommen. Für
spätere Schulung des Unterwasserwaffen-Personals achtern ein Schulungsraum eingerichtet.
Die Brommy war einsatzbereit !
Nach Probefahrten und Restarbeiten ging die Heimreise am 28. April vonstatten. Zunächst nach Portland-Weymouth; reibungslose Ankunft in Bremerhaven.
Nach einigen Tagen Fahrt zum bleibenden Standort Flensburg. Indienststellung: 14. Mai 1959. Aufnahme des Schulbetriebes für die Unterwasser-Waffenschule.
Hinsichtlich des fachlichen Erfahrungsaustausches waren Fahrten nach Den Helder (Holland) öfter im Programm. Die Kadettenausbildung, verbunden mit 3 Auslandsreisen, die rund um England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Kreta und Malta führten, gehörte ebenso dazu. Navigationsbelehrungsfahrten für die Marineschule Mürwik, die weitesgehend nachts absolviert wurden, fanden ebenfalls wiederholt statt. In der Ferienzeit der Marineschule bekam das Schiff zur eigenen Ausbildung eine längere Nordlandreise in die
norwegische Fjorde. Ferner wurden im Kattegatt mit modernsten Torpedos Versuche durchgeführt.
Die achtere Doppellafette (10,2 cm) blieb als letztes Geschütz von allen in England gekauften Fregatten erhalten. Die
noch eingelagerte Munition für dieses Kaliber wurde für die Artillerieschule in Holtenau zur Ausbildung der
Ari-Leitoffiziere im Ostsee-Schießgebiet auf Schleppscheiben etwa in 3 Wochen verschossen.
Als die Flutkatastrophe über Norddeutschland hereinbrach, befand sich die Brommy auf dem Weg zu einer
Auslandsreise. Im Kanal, Höhe Dover kam sie in einen Sturm, der ihr bald zum Verhängnis wurde. Im Kesselraum 2
gingen durch die starken Erschütterungen im Schiff ständig die Wasserstandsgläser zu Bruch. Die Reserven waren
aufgebraucht. Der Kessel musste abgesetzt (gelöscht) werden. Mit nur noch einem Kessel konnte die Fahrt gegen den
Strom nicht mehr gehalten werden. Wir machten Fahrt achteraus in Richtung Callais.
Es musste ein Nothafen angelaufen werden. Es wurde Dover angesteuert; Lotsenunterstützung wurde wegen der zu
hohen See abgelehnt. See querab, unglaubliche Krängung hielt die Brommy aus (also ein gutes seegehendes Schiff).
Als der Molenkopf von Dover passiert war, waren wir erst einmal gerettet !
Noch ging die See höher und schlug über den Molenkopf - der Anker hielt nicht mehr und wir wurden auf die
gegenüberliegende Mole getrieben. Nur einige Meter vor der Mole konnten wir Meter für Meter voraus fahren,
kollidierten wegen zu geringer Ruderwirkung mit einem portugisischen Tanker, konnten aber schließlich
Leinenverbindung herstellen und die Rettung war nun endgültig gelungen.
Der Schaden war erheblich: Loch in der Bordwand, Schergang und Kutter eingedrückt, Reelingstützen verbogen,
Schanzkleid der 10,2 eingedrückt und ein Spantenriss im Turbinenraum.
Freigabe des Schiffes nach Abflauen des Sturmes durch den Hafenkapitän von Dover. Wir liefen die Werft von
Portsmouth zwecks Reparatur an.
Es folgten zwei Werftliegezeiten in Newcastle.
Generalüberholung bei HDW in Hamburg im Herbst 1965.
Die Besatzung wurde zu anderen Kommandos versetzt. Die Brommy sollte für besondere Aufgaben neu hergerichtet
werden. Dieser Plan wurde jedoch wieder verworfen. Der Zulauf neuer Schiffe stand bevor.
Mit 24 kn lief die Brommy von HDW Hamburg nach Wilhelmshaven. Sie ist später nie wieder in See gestochen.
Wir lagen in Newcastle in der Werft. Ostern sollte es wieder nach Hause gehen. Der Brückenmaat, ein Berliner war
erbost über die schleppende Tätigkeit der Werftarbeiten. Sie saßen auf der Brücke und genossen die Sonne. Der Maat
in seinem "Pigeon-Englisch", die Hände in die Seiten gestützt sagte er: "Ei sink ei si not reit. All män sit hier and luck in
se son und no män work !" Es zeigte Wirkung!
(Bild Nr.: 33) (Das Rechte Bild stellte mir freundlicherweise Herr Werner Schwen zur Verfügung, der selbst auf der EMDEN fuhr.)
Die Fregatte EMDEN (F 221 der KÖLN-Klasse) auslaufend aus der Bauwerft "Stülckenwerft" am 26.Oktober 1961; Werftprobefahrt 17. bis 25. Juli 1961. Abnahmefahrt 18. bis 22. September 1961. Vorläufige Abnahme 21. September 1961. Mit Indienststellung: 2. Geleitgeschwader. 31. März 1965 a. D. : Umbau. Probefahrt 30. Januar bis 2. Februar 1967. Abnahmefahrt 20. und 21. Februar 1967. 27. Oktober 1967 i. D. Vom 1. April 1968 bis 31. März 1974: Flottendienstgeschwader, dann erneut 2. Geleitgeschwader. Am 6. Januar 1973 südöstlich Bornholm Kollision mit DDR-Trawler BERLIN: Schäden am Bb-Achterschiff. Ab 30. Juni 1983 außer Fahrbereitschaft. Abgabe an türkische Marine: Auslaufen Wilhelmshaven 8. September 1983. Außerdienststellung 23. September 1983 in der Türkei, zugleich i. D. für türkische Marine als GEMLIK (D361). Vor Abgabe an die Türkei wurden alle Traditionsgegenstände am 24. Juni 1983 an die neue EMDEN Klasse 122, übergeben. 1990 Großbrand in der Maschinenanlage. Nach 2. Großbrand außer Dienst gestellt und am 13. Januar 1994 nach Aliaga zum Abbruch.
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 33a) Die EMDEN (F 221) 1978 im Verband der STANAVFORLANT mit der niederländischen Fregatte Tromp, der kanadischen Fregatte Skeena, der US-Fregatte Pharris und der englischen Fregatte Naiad.
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 36) Fregatte EMDEN (II) (F 210) am 24. Februar 1995 einlaufend Wilhelmshaven.Das Schiff kehrt von der Spezialausbildung bei der Royal Navy in Portland zurück; Thyssen-Nordseewerke, EMDEN, Baunummer: 464/1023, Baubeginn 23. März 1979. Überführung zu Bremer Vulkan 24. Februar 1982. Werftprobefahrt 14. März 1983. Funktionsnachweis See 11. April bis 29. Juni 1983. Übernahme durch BWB 28. September 1983. Mit Indienststellung: 4. Fregattengeschwader. Typ/Schiffbau, Maschinenanlage, Waffenanlage, Führungsmittel und Ausrüstung siehe Fregatte BREMEN (F 207)
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 37 und 51 bis 61
(Bild Nr.: 34) Die Fregatte KARLSRUHE (F 223) im Spätsommer 1982 in der Atlantikdünung während ihrer Zugehörigkeit zur STANAVFORLANT.
Typ/Schiffbau: Geleitboote G1-G6, vormals Geleitboot 55, dann Fregatten, Klasse 120. Erbaut nach Entwürfen von 1955/57, Auftragserteilung März 1957. Baukosten je 70 Mio DM. Stahlbau (XIII Abteilungen), Knickspant im Vorschiff, kein Bugwulst. Zum Teil Leichtmetallaufbauten, ABC-Schutz. Seitenhöhe 6,50m, Vermessung: 2121,22 BRT; 661,10 NRT.
Maschinenanlage: CODAG mit zwei BBC-Gasturbinen je 12 000 PS/8832 kW und 3590 u/min. Schalt-(Planeten-)Getriebe. Vier MAN-Viertakt-16-Zylinder-Dieselmotoren mit je 3000 PS/2208 kW und 872 u/min. Schalt-(Planeten-)Getriebe. E-Anlage: Sechs Dieselgeneratoren je 550 PS/405 kW/450 kVA. Zwei dreiflügelige Verstellpropeller je 2,95 m durchmesser. (KAMEWA-Propelleranlage). Zwei Ruder.
Waffenanlage: Zwei 100-mm-Geschütze L/55 in Einzeltürmen METL 53. Sechs 40-mm-Flak L/70 in zwei Doppellafetten Breda Mod 58 II MDL und zwei Einzellafetten Bofors Mod 58. Vier 533-mm-Einzel-UTR TORO UJ 2 für Torpedo Mk 44. Acht 375-mm-U-Jagd-Raketenwerfer Bofors in Vierergruppen. Wasserbombenablaufbühnen. Minenzuladung möglich.
Führungsmittel: Navigation mit Funkpeiler und Radar KH 14/9; Seeraum-/Luftraumüberwachung mit SGR 105/04, SGR 103/02; ECM: Tracer; Sonar: CWE 10 für UTR, PAE 1 A für U-Jagd-Raketen; IFF/SIF: SR 1 A Mod 1; Waffenleitgerät mit M V 2/3 Du, M 4/1 Du für Rohrwaffen, M 5/1 Du für U-Jagd-Raketen, M 9/3 Du für UTR.
Ausrüstung: Ein Motorkutter, 14 Rettungsinseln, Schlauchboote, zwei Buganker in Decksklüsen. MES.
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 43) Die Fregatte KARLSRUHE (F 223) (Klasse 120) bei ihrem ersten Einlaufen in Wilhelmshaven; Die Einheiten wurden nach Großstädten der Bundesrepublik Deutschland benannt, zugleich Traditionsnamen früherer Kriegsschiffe. Die EMDEN führte als Bugzier ein Eisernes Kreuz. Dieses hatten bereits ihre Vorgänger, der Kleine Kreuzer EMDEN (II) der Kaiserlichen Marine und der Leichte Kreuzer EMDEN (III) der Reichs- und Kriegsmarine in Erinnerung an den im ersten Weltkrieg kämpfend untergegangenen Kleinen Kreuzer EMDEN geführt. Bei Erprobungen unter extrem schwerem Wetter zeigten sich die Schiffe schon sehr früh als anfällig: Immer wieder auftretende Rißbildungen im Mittelschiffsaufbauten-Bereich. Trotz Einziehen von Dehnungsfugen und andere verstärkende Maßnahmen konnten diese Mängel nie ganz behoben werden. Ein anfänglich mitgeführter Heckanker wurde schon recht früh ausgebaut, die Heckklüse dichtgesetzt. Maßgebend dafür waren Stabilitätsgründe. Ab AUGSBURG hatten die Schiffe eine veränderte Schraubenschutzform, die später auch auf KÖLN und EMDEN installiert wurde. KÖLN und EMDEN hatten anfänglich lange UTR (bei der KÖLN nur die vorderen). Später wurden diese gegen kurzrohrige Modelle getauscht, die auf der AUGSBURG von Beginn an aufgestellt waren. Noch später wurden die UTR auf allen sechs Einheiten in kürzerem Abstand zueinander postiert, so daß ein Durchladen möglich wurde. Ab Mitte der 60er Jahre wurde der im Bereich der Brückenaufbauten über die ganze Schiffbreite reichende Teil des unteren Aufbaudecks um etwa drei Meter nach achtern verlängert. Im Zuge dieses Umbaues wurden auch die Außenklappen der Gasturbinen-Luftansaugeschächte verändert. Gleichzeitig erfolgte das Dichtsetzen des mittleren Querganges im Aufbaudeck. Seither wurde die bis dahin vorhandene Motorpinasse einschließlich Davit nicht mehr geführt. Seit Anfang der 70er Jahre entfielen aus Stabilitätsgründen die seitlichen ECM-Töpfe im Mast. Ihre Plattformen kamen später von Bord. Desgleichen kam das vordere Waffenleitgerät von Bord. Der Grund für letztere Maßnahme war der zu häufige Ausfall durch überkommendes Seewasser, dafür erhielten alle Einheiten auf der Brücke ein zusätzliches Navigationsradar. Ab 1975 erfolgte die Umrüstung des See-/Luftraumradars auf dem vorderen Mast auf eine modernere Version. Die Fernsteuerungsanlage der Antriebsmotoren fertigte Westinghouse (die der BRAUNSCHWEIG kam von Philips).
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 37) Fregatte KARLSRUHE(II) (F 212) am 25. November 1994 aus dem Mittelmeer zurückkehrend einlaufend Wilhelmshaven ; Bauwerft: Howaldtswerke/Deutsche Werft, Kiel, Baunummer 161/1025; Überführung zu Bremer Vulkan 31. Juli 1982. Werftprobefahrt 15. und 16. September 1983. Funktionsnachweis See vom 17. Oktober 1983 bis 1. Februar 1984. Übernahme durch BWB 4. April 1984. Mit Indienststellung: 4. Fregattengeschwader, ab 1. Oktober 1988: 2. Fregattengeschwader. Typ/Schiffbau, Maschinenanlage, Waffenanlage, Führungsmittel und Ausrüstung siehe Fregatte BREMEN (F 207)
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 36 und 51 bis 61
(Bild Nr.: 44) Probefahrten der Fregatte AUGSBURG (F 222), hier am 16. März 1962 während eines Sprühversuchs der ABC-Anlage ;
Typ/Schiffbau: Geleitboote G1-G6, vormals Geleitboot 55, dann Fregatten, Klasse 120. Erbaut nach Entwürfen von 1955/57, Auftragserteilung März 1957. Baukosten je 70 Mio DM. Stahlbau (XIII Abteilungen), Knickspant im Vorschiff, kein Bugwulst. Zum Teil Leichtmetallaufbauten, ABC-Schutz. Seitenhöhe 6,50 m, Vermessung: 2121,22 BRT; 661,10 NRT.
Maschinenanlage: CODAG mit zwei BBC-Gasturbinen je 12 000 PS/8832 kW und 3590 u/min. Schalt-(Planeten-)Getriebe. Vier MAN-Viertakt-16-Zylinder-Dieselmotoren mit je 3000 PS/2208 kW und 872 u/min. Schalt-(Planeten-)Getriebe. E-Anlage: Sechs Dieselgeneratoren je 550 PS/405 kW/450 kVA. Zwei dreiflügelige Verstellpropeller je 2,95 m durchmesser. (KAMEWA-Propelleranlage). Zwei Ruder.
Waffenanlage: Zwei 100-mm-Geschütze L/55 in Einzeltürmen METL 53. Sechs 40-mm-Flak L/70 in zwei Doppellafetten Breda Mod 58 II MDL und zwei Einzellafetten Bofors Mod 58. Vier 533-mm-Einzel-UTR TORO UJ 2 für Torpedo Mk 44. Acht 375-mm-U-Jagd-Raketenwerfer Bofors in Vierergruppen. Wasserbombenablaufbühnen. Minenzuladung möglich.
Führungsmittel: Navigation mit Funkpeiler und Radar KH 14/9; Seeraum-/Luftraumüberwachung mit SGR 105/04, SGR 103/02; ECM: Tracer; Sonar: CWE 10 für UTR, PAE 1 A für U-Jagd-Raketen; IFF/SIF: SR 1 A Mod 1; Waffenleitgerät mit M V 2/3 Du, M 4/1 Du für Rohrwaffen, M 5/1 Du für U-Jagd-Raketen, M 9/3 Du für UTR.
Ausrüstung: Ein Motorkutter, 14 Rettungsinseln, Schlauchboote, zwei Buganker in Decksklüsen. MES.
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 49) Die Fregatte BRAUNSCHWEIG (F 225) und die Fregatte Augsburg F 222 im Marinearsenal Wilhelmshaven; Fregatte Braunschweig: Werftprobefahrt 9. bis 16. April 1964. Abnahmefahrt 10. bis 15. Mai 1964. Vorläufige Abnahme 15. Mai 1964. Mit Indienststellung: 2. Geleitgeschwader. Im August 1973 erhäbliche Sabotageschäden in der Antriebs- und E-Anlage, in der BuM- und Proviantkühlanlage. Am 11. März 1984 bei Bornholm im Manöver Kollision mit britischer Fregatte PLYMOUTH. Außer Fahrbereitschaft am 31. März 1989. Abgabe an Türkei: Am 6. Juni 1989 nach dort und 4. Juli 1989 a.D. Dient der türkischen Marine als Materialersatzteilträger. Als Ersatz für EMDEN und GEMLIK (D 361) 1992 in Dienst gestellt. (Bild Mitte und rechtes Bild stellte mir freundlicherweise Herr Karl-Heinz Wesemann zur Verfügung)
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50
(Bild Nr.: 50) Die Fregatte LÜBECK (F 224) ; Werftprobefahrt 17. bis 23. April 1963. Abnahmefahrt 19. bis 22. Mai 1963. Vorläufige Abnahme 22. Mai 1963. Mit Indienststellung: 2. Geleitgeschwader. Nach Umbau (ohne a.D.) : Werftprobefahrt 27. bis 30. Oktober 1969. Abnahmefahrt 21. bis 26. November 1969. Außer Dienst 31. März 1989. Abgabe an die Türkei: Am 15. November 1989 nach dort, 1. Dezember 1989 a.D. und zugleich Übernahme durch türkische Marine als Materialersatzteilträger.
Weiteres zu diesem Schiffstyp siehe Bild 33-35 und Bild 43-50